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Monday, 29. September 2008


About us


PRESENTATION IN ENGLISH

The Studio for Post-Conceptual Art Practices (PCAP), at the Institute of Fine Arts, Academy of Fine Arts Vienna, under the leadership of professor Marina Gržinić consists (with the Erasmus visiting students that come to the art studio usually for a semester) of approximately 50 students and is open to different interventions into art, community, technology, politics and the social.

The collaboration of the students, professor, and teaching assistants results in art, activist, and community-based projects strongly connected with contemporary theory and interventional logic in social and political spaces. Activism, politics, and theory are of utmost importance for how we deal with visual practices and politics of representation in PCAP.

Theory is not an old academic theory that suffocates the art practice but a contemporary theoretical and critical thinking that helps students develop processes for conceptualizing fine arts and the world's politics that have many different layers. Any content and context provider from pencil to the computer is supported.

PCAP asks to rethink the image, how the relationship between art, the cultural, social, and political is established, and how students can function as responsible political subjects. The idea of keeping the bridge between media and conceptuality means that our engagement is deeply favorable to technology, from the film, photo, video, internet, and multimedia to computer technologies, to DEVELOP politically and socially engaged art that can intervene in a wider context.

Art is not a tool that can be applied for a certain innocent production process and distribution of images and knowledge. Education is not a transparent machine for the production and circulation of skills. Post Conceptual Art Practices, therefore, develops a platform for discussion and conceptualization of different art, cultural and political topics.

Univ. Prof. Dr. Marina Grzinic, in charge of the Studio for Post-Conceptual Art Practices (PCAP) from 2003

More about Marina Grzinic work at grzinic-smid.si

PRESENTATION IM DEUTSCH

Univ. Prof. Dr. Marina Grzinic ist Theoretikerin, Künstlerin und Philosophin. Seit 2003 lehrt sie (post)konzeptuelle Kunst an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Post-Conceptual Art Practices (PCAP) an der Akademie der bildenden Künste Wien

Seit genau zehn Jahren bin ich Professorin des Fachbereichs Konzeptionelle Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Bald nachdem ich im Jahr 2003 die Arbeit aufgenommen hatte, änderte ich die Bezeichnung des Fachbereichs in Post-Conceptual Art Practices, um eine neue Konstellation für die zeitgenössische Kunst, ihre Theorie und ihre sozialen und politischen Interventionen zu schaffen. Der Fachbereich ist mittlerweile auch unter seiner Abkürzung PCAP bekannt. Ich schlug den Zusatz „postkonzeptuell“ vor – der heute absichtlich verwendet wird, um viele der zeitgenössischen konzeptuellen Kunstwerke zu definieren –, weil wir zu sehr an einer kunsthistorischen Bewegung orientiert waren, wenn wir uns mit konzeptueller Kunst befassten. Meine Vision war es aber, einen Prozess der Hinterfragung der Parameter der Kunst anzuregen und aktiv in einen umfassenderen Kontext der Kunst einzutreten, der eine wirkungsvolle soziale Praxis darstellen kann. Deshalb konzipierte ich eine Plattform, um Arbeitsbedingungen zu entwickeln, welche die Studierenden sich aneignen und – falls nötig – auch jederzeit hinterfragen können. Ein gutes Beispiel dafür ist die große Anzahl der PCAP-Studierenden, die seit November 2012 im Refugee Protest Camp Vienna engagiert sind. Beachtlich viele Sprecher_innen traten auch beim Rundgang 2013 (Tage der offenen Türe) der Akademie auf, Aktivist_innen, „refugees“ und Theoretiker_innen, die ausführlich zu Rassismus, Abgeschlossenheit und dem Konzept der „Festung Europa“ vortrugen. Aktivismus, Politik und Theorie sind von größter Bedeutung für den Zugang der PCAP, wenn wir an den Umgang mit Praktiken des Visuellen und der Politik von Repräsentation herangehen. „Theorie“ meint hier eine zeitgemäße theoretische, kritische Art zu denken, die den Studierenden hilft, Prozesse für die Konzeptualisierung der Künste und der Politiken der Welt zu entwickeln, die viele unterschiedliche Schichten aufweisen. PCAP wollen überdenken, wie die Verbindung zwischen Kunst und kulturellen, sozialen und politischen Sphären aufgebaut ist und wie Studierende selbst als verantwortungsvolle politische Subjekte wirken können. Kunst ist nicht ein Werkzeug, das einfach auf einen bestimmten, „unschuldigen“ Produktions- und Verteilungsprozess von Bildern und Wissen angewendet werden kann. Ausbildung ist nicht lediglich eine Maschine für die Produktion und Zirkulation von Fertigkeiten. Es ist auch klar, dass die künstlerische Meisterklasse eine akademietypische, veraltete Strukturform darstellte und dass Arbeiten immer in Kooperation zwischen Studierenden und Assistenzprofessor_innen entwickelt werden: Hier sind Gerhard Gleich, Carola Dertnig, Eduard Freudmann, Petja Dimitrova und Muzaffer Hasaltay zu nennen, die mit mir zusammenarbeite(te)n. Die Klasse für Post-Conceptual Art Practices entwickelt also eine Plattform für Diskussion und Konzeptualisierung zu vielfältigen Themen der Kunst, Kultur und Politik. Dies wird insbesondere durch fünf Herangehensweisen ermöglicht: – monatliche Vorträge von geladenen Gästen aus Kunst, Theorie und Kritik, – Präsentationen der Arbeiten, Ideen und Überlegungen der Studierenden in einem (halb) öffentlichen Setting mit anschließender ausführlicher Diskussion, – das gemeinsame Lesen von theoretischen Texten und das Diskutieren von Kunstpraxen in ihrer Verbindung zur Theorie, – ein spezielles, fokussiertes Jahresprojekt, – die Teilnahme an Forschungs- und Austauschreisen. Die Studierenden präsentieren dabei aktiv ihre Arbeiten und regen eine Diskussionsplattform mit anderen und der allgemeinen Öffentlichkeit an. In den vergangenen zehn Jahren haben wir als Teil der spezifischen Projekte – mit jeweils einem studentischen Editorial – vier Sammelbände publiziert. So wurde etwa die jüngste Veröffentlichung, Utopia of Alliances, Conditions of Impossibilities and the Vocabulary of Decoloniality, von einem Forschungskollektiv aus sieben PCAP-Studierenden, der Editorial Group for Writing Insurgent Genealogies, herausgegeben. Die intensive und konfliktreich produktive Arbeitsperiode ergab ein Werk von circa 400 Seiten, an dem 70 Autor_innen und Gruppen beteiligt sind (Wien: Löcker Verlag, 2013, in englischer Sprache). Der erste Band unserer Buchreihe, 2005/2006, ist der Kritik des Antisemitismus gewidmet. Die zweite Publikation (2007/2008) war mit Feminismus und mit der „post-feminist condition“ befasst. Im dritten Band versammelten wir analytische Texte zu Ausbildung und Aktivismus. Schließlich konzentriert sich der vierte Band, kurz: Vocabulary of Decoloniality (2013), auf die sozialen und politischen Antagonismen unserer aktuellen künstlerischen und epistemologischen Verfassung: vergangene und neue Formen der Kolonialität, mit dem Fokus auf Antirassismus und eine neue politische Figur: die Migrantin/den Migranten. Damit bieten wir nicht nur einen kulturellen Rahmen für die Analyse von Rassismus, Kolonialismus und erstarktem Antisemitismus, sondern untersuchen auch deren politische, soziale und ökonomische Effekte. Das Buch stellt in klaren künstlerischen, theoretischen und aktivistischen Begriffen eine Sprache, Visualisierungen und Politiken zur Verfügung, um Rassismus, Kolonialität und Herrschaftswissen anzugreifen: Wissen ist nicht nur eine Sammlung, die von „außen“ durch administrative Regulierungen und infrastrukturelle Deregulierungen geformt wird, sondern es verbirgt auch die Klassengegensätze und seine koloniale Vergangenheit in seinem Inneren. PCAP können eine sehr intensive und lebendige Geschichte von Klassenreisen zu Forschungszwecken vorweisen. Seit 2003 sind wir durch Österreich und ins Ausland gereist, mit dem Ziel, die Intensität der Zusammenarbeit innerhalb unterschiedlicher Räume zu vertiefen und aus produktiven Antagonismen in verschiedenen Situationen und Institutionen zu lernen. Die bislang letzte Exkursion führte uns im November 2013 nach Athen; davor besuchten wir schon 15 Städte in Europa, immer auf sehr einfache Reisearrangements beschränkt, aber wir konnten die Reisen doch mithilfe des kleinen, aber hilfreichen Budgets der Akademie bestreiten. Zusammenfassend: Unsere Arbeit besteht aus: – einer präzisen Analyse der zeitgenössischen Kunst und des globalen Kapitalismus. Es ist eine unserer Aufgaben, zeitgenössische Kunst durch eine ausdrücklich politische Agenda zu kontextualisieren, Demokratie westlicher Prägung und Imperialismus/Kolonialismus zu untersuchen. Daher haben künstlerische Praxen auch eine inhärente Verbindung mit antirassistischer Politik. – einer konsequenten Kritik des wachsenden Antisemitismus in europäischen Zusammenhängen und einer Redefinition neuer faschistischer Bewegungen in Europa. – der Entwicklung von transfeministischen, transmigrantischen und queeren Positionen. – der Entwicklung von Projekten wie zum Beispiel Forschungsreisen und Plattformen für gemeinschaftsbasierte Arbeiten und Publikationsprojekte. – last, but not least der intensiven Arbeit am Studienfortgang und den erfolgreichen Abschlüssen der Studierenden der Klasse, wobei wir auf forschungs- und recherchebasierenden Arbeitsprozessen bestehen. Nur indem wir Dilemmas, neue Geschichtsprozesse, unterschiedliche Arbeitsformate innerhalb des Studiums und des Reflektierens über die künstlerischen Praxen implementieren, können wir etwas zum Wohl und Vorteil der Studierenden verändern (PCAP-Blog: m1.antville.org). Übersetzung aus dem Englischen: Danila Mayer



 
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