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Wednesday, 6. April 2005


MONUMENT FÜR DIE NIEDERLAGE


================================= R E M I N D E R

MONUMENT FÜR DIE NIEDERLAGE Zeit der Befreiung 1945-1947

================================= PRESSEKONFERENZ: 8. APRIL 2005, 11 UHR Hotel Rathauspark, Rathausstrasse 17, 1010 Wien

Es sprechen: Projektteam MONUMENT FÜR DIE NIEDERLAGE Martin Krenn, Künstler / Charlotte Martinz-Turek, Historikerin / Nora Sternfeld, Kunst- und Kulturvermittlerin / Luisa Ziaja, Kuratorin und Kritikerin und WINFRIED GARSCHA, Historiker, Dokumentationsarchiv des österr. Widerstandes CLAUDIA KURETSIDIS-HAIDER, Historikerin, Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz DORON RABINOVICI, Historiker/Schriftsteller

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ENTHÜLLUNG: 8. APRIL 2005, 12 UHR Ostarrichi-Park (Landesgericht/Alserstraße), 1090 Wien

Es sprechen: MARTINA MALYAR, Bezirksvorsteherin des IX. Wiener Gemeindebezirkes Projektteam MONUMENT FÜR DIE NIEDERLAGE

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AKTIONEN: 8. APRIL 2005, AB 13 UHR Aktion BESSERMACHUNG des ROSA LILA TIP - die Lesben- und Schwulenberatungsstelle aus der Rosa Lila Villa

und weitere Veranstaltungen

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Das MONUMENT FÜR DIE NIEDERLAGE ist ein temporäres Projekt für den öffentlichen Raum, das als eintägige Veranstaltung konzipiert ist. Dementsprechend wird das Objekt lediglich am 8. April 2005 vor Ort zu sehen sein.

Informationen unter: www.oesterreich-2005.at KONTAKT KRENN/MARTINZ-TUREK/STERNFELD/ZIAJA monument@gmx.at

================================== MONUMENT FÜR DIE NIEDERLAGE Zeit der Befreiung 1945-1947

Während die Regierung mit der von ihr in Auftrag gegebenen Gedenk-Eventreihe „25 Peaces” für Vergessen und Vermarktung sorgt, wird ein Projekt im öffentlichen Raum daran erinnern, dass das Jubiläumsjahr mit der Rolle Österreichs als NS-Nachfolgestaat in Verbindung steht: Am 8. April 2005 wird um 12 Uhr im Ostarrichi-Park vor dem Landesgericht (Alserstraße) ein temporäres „Monument für die Niederlage“ enthüllt, das eine Auseinandersetzung mit den Entnazifizierungsprozessen auslösen und die bis heute unvollendete Entnazifizierung zum Thema machen soll. Das achtseitige Objekt ist als monumentaler Sockel konzipiert und misst 2,07 m Höhe mit einem Umfang von 11,20 m.

ENTNAZIFIZIERUNGSPROZESSE Mit dem Sieg der Aliierten wurde Österreich 1945 befreit – gewissermaßen von sich selbst. In den ersten Nachkriegsjahren, zwischen 1945 und 1955, den beiden Eckdaten des offiziellen Jubiläumsjahres lag eine kurze Zeit der Befreiung: die Entnazifizierung. Österreichische Volksgerichte sprachen in über 23.000 Verfahren 13.607 Personen schuldig und verhängten 43 Todesurteile, von denen 30 vollstreckt wurden. Die Volksgerichtsbarkeit existierte bis zum Abzug der alliierten Truppen 1955. Doch schon 1948 verabschiedete der Nationalrat eine Amnestie für die als Mitläufer eingestuften ehemaligen Mitglieder der NSDAP, die so genannten „Minderbelasteten“. Bei den Nationalratswahlen 1949 waren jene „Minderbelasteten“ wieder stimmberechtigt. Nach 1955 wurden Verbrechen aus der Zeit des Nationalsozialismus von den ordentlichen Geschworenengerichten abgeurteilt, wobei nur mehr in wenigen Fällen Anklage erhoben wurde. Viele dieser Verfahren endeten mit skandalösen Freisprüchen – Schuldsprüchen folgten „massenhafte” Begnadigungen, nicht zuletzt aufgrund zahlreicher Interventionen von politischer Seite. 1957 erließ die österreichische Regierung schließlich eine Generalamnestie für die ehemaligen Nationalsozialisten.

MONUMENT FÜR DIE NIEDERLAGE Warum wurde Österreich nie durchgreifend entnazifiziert? Wieso wurden rechtmäßig verurteilte Nazi-Verbrecher durch politische Interventionen begnadigt? Wieso wurde die progressive Entnazifizierungs-Gesetzgebung der Jahre 1945-47 sehr schnell außer Kraft gesetzt? Und wieso sind ihre Errungenschaften aus der kollektiven Erinnerung verschwunden?

Das MONUMENT FÜR DIE NIEDERLAGE stellt sich der grundlegenden Ausblendung der NS-Verbrechen, die von Österreichern verübt wurden, wie auch der Ausblendung ihrer justiziellen Ahndung aus dem öffentlichen Diskurs entgegen. Es ist ein Monument für die Zeit der Entnazifizierung von 1945-1947 und feiert die Niederlage der deutsch-österreichischen Nationalsozialisten.

Mit der Enthüllung sind Veranstaltungen und Aktionen verbunden, die von verschiedenen Personen und Gruppen konzipiert und realisiert werden. Der Festakt findet anlässlich der Finissage der Ausstellung „Zone 2005. Zwischen repräsentativer Politik und politischer Repräsentation” statt, die von 10. März bis 8. April 2005 in der Galerie IG Bildende Kunst gezeigt wird.

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ROSA LILA TIP: BESSERMACHUNG Mit der Aktion BESSERMACHUNG des Rosa Lila Tip startet die Lesben- und Schwulenberatungsstelle aus der Rosa Lila Villa eine Arbeit an der Öffentlichkeit, die zum Einen die Forderung nach Anerkennung von Lesben und Schwule als Opfer der NAZIs aufgreift, aber auch nach konkreten politischen Maßnahmen für verfolgte Lesben und Schwule, die in Österreich einen Asylantrag stellen. Die Republik Österreich hat die Aufgabe, gerade auch in Hinblick auf die Verfolgung von Lesben und Schwule in ihrer eigenen Geschichte, diese Kontinuitäten zu brechen und sich für die Anerkennung von Verfolgten einzusetzen.

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